Eine Delegation aus dem Landkreis Dingolfing-Landau unter der Leitung von Landrat Werner Bumeder hat vom 15. bis 18. Juni den polnischen Partnerlandkreis Łomża sowie die Marklkofener Partnergemeinde Śniadowo besucht. Die Reise stand ganz im Zeichen der gelebten Partnerschaft, des kulturellen Austauschs und politischer Gespräche. Besonders eindrucksvoll war der Besuch an der über 400 Kilometer langen Grenze zwischen Polen und Weißrussland, die derzeit eine zentrale Rolle beim Schutz der EU-Außengrenzen spielt. Auch ein hochrangiger kirchlicher Gast war beim Festabend mit dabei: Kardinal Gerhard Ludwig Müller nahm am Montagabend am offiziellen Empfang in Łomża teil.
Bereits am Ankunftstag besuchte die Delegation das Museum „POLIN“ in Warschau, das eindrucksvoll die Geschichte der polnischen Juden dokumentiert, sowie das gegenüberliegende Denkmal der „Helden des Ghettos“, wo der berühmte Kniefall von Willy Brandt stattfand. Im Anschluss reiste die Gruppe weiter nach Białystok, wo ein offizielles Abendessen im Hotel Opera den Auftakt zur Reise bildete.
Am Montag folgte ein dichtes Programm mit politischen Begegnungen auf hoher Ebene: Beim offiziellen Treffen mit dem Marschall der Woiwodschaft Podlaskie stand der europäische Zusammenhalt im Mittelpunkt. Im Anschluss besuchte die Delegation das Hauptquartier der polnischen Grenzschutzbehörde in Krynki. Besonders eindrucksvoll war der Aufenthalt an der Grenzanlage selbst: Der Grenzzaun zu Weißrussland, ein über 400 Kilometer langes Bauwerk aus Metall, ist Symbol und Schutzwall zugleich. Tausende Grenzschützer sind täglich im Einsatz – ein sichtbares Zeichen für die Herausforderungen an den EU-Außengrenzen. Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch des Wisent-Schaugeheges im Arboretum Kopna Góra. Die Delegation zeigte sich beeindruckt von den Tieren, die dort in einem naturnah gestalteten Gehege leben. Die europäische Wisent-Population gilt als Symbol erfolgreicher Artenschutzprojekte – das Gehege trägt wesentlich dazu bei, Besucher für den Erhalt dieser seltenen Tierart zu sensibilisieren und die Tiere zu schützen.
Am Abend wurde die Delegation im Landkreis Łomża offiziell empfangen. Landrat Lech Szabłowski hieß die Gäste beim festlichen Abendessen willkommen. Zu den Höhepunkten zählten die Rede von Landrat Werner Bumeder, der künstlerische Auftritt der Tanzgruppe „AKAT“ sowie ein musikalischer Beitrag von Aleksandra Żemek-Pawczyńska. Als besonderer Gast nahm auch Kardinal Gerhard Ludwig Müller am Empfang teil.
Der Dienstag war vor allem wirtschaftlichen und kulturellen Themen gewidmet: Bei einem Besuch der Molkerei „Piątnica“, einem der modernsten und größten Milchbetriebe des Landes, konnte sich die Delegation ein Bild von nachhaltiger Lebensmittelproduktion machen. Es folgte ein Besuch im Naturkundemuseum Drozdowo, dem ehemaligen Wohnsitz der Familie Lutosławski, und ein gemeinsames Grillfest im Park des Anwesens. Am Nachmittag stand eine Stadtführung in Łomża sowie eine Gondelfahrt auf dem Narew auf dem Programm.
Der letzte Tag führte die Delegation nach Śniadowo, der Partnergemeinde von Marklkofen, wo mit der Firma Bio Technik ein bedeutender Produzent von Holzpellets besichtigt wurde. Auch eine kommunale Baustelle zum sozialen Wohnungsbau stand auf dem Programm, bevor die Delegation die Heimreise antrat.
„Unsere Partnerschaft mit dem Landkreis Łomża ist ein starkes Zeichen für ein geeintes Europa. Der persönliche Austausch, die Gespräche und Begegnungen dieser Tage haben wieder gezeigt, wie tief und lebendig diese Freundschaft ist“, resümierte Landrat Werner Bumeder. „Gerade in Zeiten geopolitischer Spannungen sind solche Kontakte wichtiger denn je.“
Die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Dingolfing-Landau und dem Landkreis Łomża besteht seit über 25 Jahren und wird seither durch regelmäßige Besuche, Begegnungen und gemeinsame Projekte gepflegt und weiterentwickelt.