Der Familienalltag ist voll von sichtbaren und unsichtbaren Aufgaben: Arzttermine vereinbaren, Geburtstagsgeschenke besorgen, Schulfeste organisieren oder den Wocheneinkauf planen. Neben der eigentlichen Tätigkeit erfordert all das eine ständige gedankliche Vorbereitung und Koordination. Dieses Phänomen nennt sich mentale Last oder auch Mental Load – und ist in vielen Familien oft ungleich verteilt, meist ohne dass es bewusst wahrgenommen wird. Wie Eltern damit umgehen können, stand im Mittelpunkt der kostenlosen Veranstaltung „Fokus Mental Load“, die vom Arbeitskreis Psychische Elterngesundheit der Gesundheitsregionplus am Donnerstag im Bruckstadel Dingolfing organisiert worden ist.
Unterstützt wurde das Angebot von regionalen Beratungsangeboten der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern, dem sozialpädiatrischen Dienst der Caritas Landau, der Schwangerenberatung des Landratsamtes sowie KoKi – Frühe Hilfen. Zum Einstieg lud KoKi die Teilnehmenden mit einer interaktiven Mitmachfrage „Was ich an einem Tag alles gedacht und gemacht habe“ ein, die oft unsichtbare Fülle an Alltagsarbeit sichtbar zu machen.
Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Laura Fröhlich, Speakerin, Erfolgsautorin und Expertin für das Thema Mental Load. In ihrem Vortrag beleuchtet sie, warum sich die Arbeit im Familienalltag so oft nicht gerecht verteilt, warum To-do-Listen nicht abreißen und warum es nicht genügt, einzelne Aufgaben einfach „schnell mal selbst“ zu erledigen. Sie geht dabei auch auf gesellschaftliche Aspekte wie etwa den Gender Care Gap ein. Praktische Tipps gibt es ebenfalls: das Erstellen einer „TaDa-Liste“, das bewusste Beobachten und Verteilen von Verantwortung sowie das Erstellen beispielsweise von digitalen Listen, um Aufgaben gemeinsam zu visualisieren und zu priorisieren. Laura Fröhlich empfiehlt zudem das „Küchenmeeting“ als festes Familienritual, bei dem die ganze Familie an der Planung beteiligt wird.
Nach dem Vortrag bot die Veranstaltung Raum für einen gemeinsamen Austausch. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, direkt mit der Autorin ins Gespräch zu kommen sowie sich an die anwesenden regionalen Beratungsstellen zu wenden.